Ich schaue in leere Gesichter, suche irgendwo nach einem Zeichen der Zustimmung, finde keines und gebe schließlich auf! „Lächeln, Gabriele, lächeln!“ ermuntere ich mich innerlich.

 

Das ist gar nicht so leicht. Denn wieder einmal fühle ich mich wie von einem anderen Stern. Dabei rede ich deutsch (manchmal zu schnell), kann mich meistens klar ausdrücken und bin auch ansonsten eine Person, die mit anderen Menschen bestens klar kommt.

 

Wenn, ja wenn da nicht meine überbordende Energie wäre, mein nicht enden wollender Drang nach Neuem, meine Angewohnheit, den „Elefanten im Raum“ anzusprechen – kurzum: meine Visionen!

 

„Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen“, sagte der einstige Bundeskanzler Helmut Schmidt. Und ehrlich gesagt: da war ich schon. Hat nicht geholfen.

 

Eigentlich ist es ja nur eine Vision, die ich habe. Die von einer besseren Welt. Einer Welt, in der Menschen friedlich zusammen leben, füreinander einstehen, behutsam mit der Natur umgehen und Macht und Konkurrenz, wenn überhaupt, nur positiv vorkommen.

 

In dieser Welt geht es nicht darum, viel Geld, viele Titel und viele Statussymbole zu sammeln. In dieser Welt geht es vielmehr darum, unsere wahren Aufgaben zu erfüllen:

 

Das zu tun, wofür wir gemacht sind. Und so zu sein, wie wir gedacht sind.

 

Wie das gehen soll

 

Ideen, wie so was geht, kommen zu mir in etwa so oft wie zu anderen Leuten Whatsapp-Nachrichten. Und viele davon habe ich schon umgesetzt. Andere nicht. Denn das geht alleine nicht so leicht. Wenn man sich zusammen tut, wird’s besser. Aber dafür muss man darüber sprechen.

 

Und damit sind wir wieder am Ausgangspunkt: fragende Gesichter.

 

Wer visionär unterwegs ist und sich vieles vorstellen kann, der ist oft ein Außenseiter. Verrückt, krank, unrealistisch, idealistisch – all das wird man genannt. Und warum? Weil man ausspricht, was andere nicht mal denken.

 

Im Mittelalter wäre ich wahrscheinlich als Hexe verbrannt worden. Und im letzten Jahrhundert auf offener Straße erschossen.

 

Warum es nicht anders geht

 

Ja, man lebt mit einem gewissen Risiko, wenn man nicht ins Schema passt. Viele Menschen mögen Abweichungen nicht – und auch nicht diejenigen, die sie verursachen. Sie wollen gerne Ordnung und Sicherheit.

 

Und wenn sie sich gerade gut darin eingerichtet haben, kein Feind in Sicht ist und auch sonst alles rund läuft, dann ist eine, die sagt, wir müssen was ändern, einfach nicht beliebt. Überhaupt nicht. Zumindest nicht sofort.

 

Das Dilemma: Ich bin schon so auf die Welt gekommen, bin also so gemacht. Und das hat einen Grund, da bin ich sicher.

 

Zum Arzt muss ich also nicht, weil ich Visionen habe. Sondern, weil ich sie nicht wahr mache. Unterdrückte Neigungen sind auf Dauer einfach nicht gesund.

 

Das heißt: ich werde weiterhin Leuten erzählen, was ich mache, wie ich das mache und – besonders wichtig –  warum (weil ich nämlich glaube, dass alles, was als „normal“ gilt, die Welt kein bisschen besser macht). Und, ich werde nicht müde zu erklären, was der Unterschied ist zwischen einer Vision und einer Mission.

 

Und ich werde weiterhin in reglose Gesichter blicken, auf gerunzelte Stirnen und auf verunsicherte Körper. Aber: ich halte durch, denn immer wieder sehe ich auch ein Funkeln, ein Lächeln und eine positive Geste.

 

Und wenn diese Menschen auf mich zu kommen, passiert etwas: Unsere Visionen verbinden sich – und die Welt wird besser!

 

Das ist magisch

 

– schwärmt deine Gabriele Feile

 

PS: Ich glaube Goethe würde wissen, wovon ich rede. Er sagte einmal:

 

„Was keiner wagt, das sollt ihr wagen. Was keiner sagt, das sagt heraus. Was keiner denkt, das wagt zu denken. Was keiner anfängt, das führt aus.“

 

Über die Autorin:

Gabriele Feile kann’s nicht ändern. Sie ist eine Visionärin – und das ist gut so.

Mehr über Gabriele Feile

 

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