Buchrezensionen ermöglichen Lesenden, ihren Eindruck eines Buches öffentlich festzuhalten. In diesem Blogpost werde ich erklären, was eine Rezension ist und wie und wo sie veröffentlicht werden kann.

Du lernst, wie du eine Online-Buchrezension auf Plattformen wie Amazon, LovelyBooks, Hugendubel, Thalia, Buch7 oder anderen ganz einfach schreibst.

Zudem erfährst du, wie du konstruktive Kritik formulierst und warum deine persönliche Meinung nicht immer hilfreich ist, wenn du ein Buch bewertest.

 

Was ist eine Buchrezension und wozu dient sie?

 

Eine Buchrezension ist eine schriftliche Bewertung und Analyse eines Buchs. Sie trägt dazu bei, dass Menschen besser einschätzen können, ob ein Buch für sie selbst lesenswert und kaufenswert ist. Eine Rezension kann sowohl Lob als auch Kritik enthalten und sollte informativ und ehrlich sein.

 

Für Autorinnen und Autoren sind Rezensionen eine Möglichkeit, zu erfahren, wie ihr Buch bei ihrem Zielpublikum ankommt.

 

Man kann durchaus sagen: Rezensionen sind der verdiente Applaus, der besonders für kreative Menschen wichtig ist. Für die Anerkennung des Publikums arbeiten sie oft jahrelang an ihren Werken, egal ob sie Bücher schreiben, Musik komponieren oder Bilder malen.

 

Wo können Buchrezensionen veröffentlicht werden?

 

Buchrezensionen können an vielen Orten veröffentlicht werden, darunter:

 

Online-Buchhandlungen: Plattformen wie Amazon, Thalia, Hugendubel, Buch7, yourbook.shop und viele weitere bieten die Möglichkeit, Rezensionen zu hinterlassen. Meist ist es nötig, hierfür ein Konto auf der Plattform anzulegen. Dennoch können Rezensionen anonym, also ohne sichtbaren Klarnamen, abgegeben werden.

 

Es ist übrigens nicht immer nötig, ein Buch bei einem bestimmten Online-Händler zu kaufen, um es rezensieren zu können. Amazon setzt allerdings voraus, dass vorab ein Kauf in einer bestimmten Mindesthöhe getätigt wurde. Was dabei wann gekauft wurde, spielt keine Rolle.

 

Buchcommunitys: Websites wie LovelyBooks, Goodreads (gehört zu Amazon) und LibraryThing sind speziell auf Leserinnen und Leser und ihre Buchrezensionen ausgerichtet.

 

Soziale Medien: Plattformen wie Instagram, Twitter und Facebook ermöglichen es dir, kurze Buchbewertungen und Empfehlungen zu teilen.

 

Persönliche Blogs: Viele Literaturbegeisterte haben ihre eigenen Blogs, auf denen sie ausführliche Buchrezensionen und –empfehlungen veröffentlichen.

 

Literaturzeitschriften und -magazine: Hier haben professionelle Rezensenten und Rezensentinnen die Möglichkeit, ihre Leseerfahrung zu veröffentlichen.

 

Lokale Bibliotheken und Buchclubs: Diese bieten oft Foren für den Austausch von Meinungen über Bücher.

 

Fokus auf Online-Rezensionen

 

Ich gehe in diesem Text speziell auf Buchrezensionen bei Online-Händlern, in Buchcommunitys und in sozialen Medien ein. Hier geht es darum, in wenigen Worten eine aussagekräftige Rezension zu verfassen.

 

Da das nicht so leicht ist, wie es sich anhört, verzichten viele Menschen darauf, ein Buch öffentlich zu rezensieren, obwohl sie es gerne gelesen haben.

 

Nach dem Lesen dieses Beitrages fällt das Rezensieren hoffentlich leichter!

 

Mein Tipp an dieser Stelle: Es gibt bei Amazon und auch auf anderen Seiten die Möglichkeit, ein Buch „nur“ zu bewerten. Das heißt: Du vergibst Punkte oder Sterne und brauchst keinen Text zu verfassen. Das ist allemal besser, als einen nichtssagenden Text zu formulieren.

 

Buchrezension schreiben: Ein Mann sitzt am Schreibtisch vor einem Laptop und macht sich Notizen auf einem Blatt Papier.

  

 

Wie gliederst du eine Buchrezension für eine Online-Veröffentlichung?

 

Eine Buchrezension sollte gut strukturiert sein, um auf Anhieb einen klaren Eindruck zu vermitteln. Hier ist eine mögliche Gliederung:

 

Überschrift: Hier sollte in aussagekräftigen Worten eine Zusammenfassung deines Reviews stehen. So können alle, die nur die Überschrift lesen, sofort erkennen, was der Tenor der Rezension ist. Gleichzeitig kann eine Überschrift auch neugierig machen, den gesamten Text zu lesen.

 

Einleitung: Starte deine Buchrezension mit einer kurzen Einführung, in der du angeben kannst, was du von dem Buch erwartet hast oder wie es zu dir gefunden hat. Es ist nicht nötig Autor/Autorin, Titel und Genre anzugeben. Diese Informationen sind in der Regel automatisch beim Buch hinterlegt. Auch den Klappentext brauchst du nicht zu zitieren.

 

Zusammenfassung des Buches: Fasse den Inhalt des Buchs ohne Spoiler zusammen. Bei Fiktion gib einen Überblick über die Handlung und die Hauptcharaktere. Bei Sachbüchern kannst du das übergreifende Thema des Buches nennen und wie Autor oder Autorin sich dem Thema nähern.

 

Bewertung: Teile hier dein Leseerlebnis über das Buch mit. Du kannst erzählen, ob dir das Lesen leicht gefallen ist oder dich herausgefordert hat. Erwähne Aspekte wie Schreibstil, Charakterentwicklung, Handlung, Aufbau, Originalität und deine persönliche Leseerfahrung. Berichte, was das Buch bei dir ausgelöst und bewirkt hat.

 

All das ist wesentlich hilfreicher, als „nur“ deine Meinung zu sagen. Denn diese ist, so ehrlich möchte ich sein, für andere Menschen mit anderen Blickwinkeln nicht wirklich relevant. Sie haben andere Erfahrungen wie du gemacht, stehen an einer anderen Stelle im Leben und ihre Haltung weicht vermutlich von deiner ab. Deshalb haben sie eine andere Meinung als du – zumindest in Teilen. Und das ist gut so!

 

Tipp: Falls dir absolut nichts einfällt zu einem Buch, greife auf die Möglichkeit zurück, das Buch „nur“ mit Punkten oder Sternen zu bewerten (siehe oben).

 

Begründung und persönlicher Eindruck: Erkläre, wie du zu deiner Bewertung gekommen bist. Nenne gerne Beispiele aus dem Buch, die dich besonders bewegt haben. Spoilere dabei nicht zu viel.

 

Fazit: Gib eine abschließende Zusammenfassung deiner Buchrezension und empfehle das Buch (oder auch nicht) für bestimmte Gruppen von Lesenden. Dieser Punkt ist tatsächlich sehr wichtig, damit sich Menschen wiedererkennen und wissen, ob sie zum Zielpublikum gehören.

 

Wie lange sollte eine Buchbewertung sein?

 

Es gibt hierfür keine Regel, doch manche Plattformen erwarten eine Mindestmenge an Zeichen. Wichtiger als die Länge ist meines Erachtens der Inhalt. Schreibe statt unnötigem Blabla also lieber klare und kurze Sätze bzw. Abschnitte. Wenn du die obige Gliederung nutzt, reichen 1 – 2 Sätze pro Punkt meist aus.

 

Online-Texte sollten schnell auf den Punkt kommen und angenehm fürs Auge sein. Aufzählungen, Zwischenüberschriften und, wenn möglich, Fettungen helfen allen Lesenden, den Inhalt schnell zu erfassen – auch auf kleinen Bildschirmen.

 

Müssen Buchrezensionen immer positiv sein?

 

Rezensionen müssen natürlich nicht immer positiv sein. Es ist wichtig, ehrlich über deinen Eindruck zu einem Buch zu schreiben. Andere verlassen sich auf authentische Bewertungen, um fundierte Entscheidungen zu treffen.

 

Wenn dir ein Buch nicht gefallen hat, ist es in Ordnung, dies in deiner Rezension zu erklären. Ein konstruktiver Ansatz ist jedoch entscheidend, um Autorinnen und Autoren nicht unnötig zu verletzen.

 

Das Schlechtmachen eines Buches, das dir nicht gefallen hat, ist völlig unnötig und unsinnig. Weder bist du vermutlich professioneller Buchkritiker, der für Verrisse bezahlt wird, noch bist du wahrscheinlich eine Influencerin, die von der Konkurrenz dazu beauftragt wurde.

 

Orientiere dich bei Nichtgefallen lieber an den Coaches von „The Voice of Germany“ als an der Jury von „Deutschland sucht den Superstar“. Die Coaches finden immer positive und ermutigende Worte für alle, die auftreten, auch wenn sie nicht „gebuzzert“ haben. Kritik unter der Gürtellinie kommt ihnen nicht in den Sinn – oder über die Lippen.

 

Wie formulierst du Kritik zu einem Buch so, dass sie nicht verletzend ist und dennoch hilft?

 

  • Vermeide persönliche Angriffe gegen Autor/Autorin. Kritisiere das Werk, nicht die Person und auch nicht ihren persönlichen Stil.

 

  • Nenne konkrete Beispiele aus dem Buch, damit auch erkennbar ist, dass du es gelesen hast.

 

  • Drücke deine Meinung respektvoll und höflich aus und mache deutlich, dass dies deine subjektive Haltung ist.

 

  • Denke daran, dass Geschmack subjektiv ist. Was für dich nicht funktioniert hat, kann für andere großartig sein.

 

  • Gib der Autorin oder dem Autor Rückmeldungen, wenn du etwas Positives im Buch gefunden hast oder dir etwas besonders gut gefallen hat. Das kann das Cover sein, die Sprache, der Plot (also der Aufbau der Geschichte) oder die persönlichen Beispiele in einem Sachbuch.

 

  • Vorschläge, wie die Autorin oder der Autor sich persönlich verbessern könnten, sind nur bedingt sinnvoll. Denn in der Regel kennst du die Person und ihren Hintergrund nicht und kannst und solltest ihr deshalb nicht ungefragt Ratschläge geben. Das gilt übrigens für jede Form der Kommunikation – nicht nur für Buchrezensionen.

 

  • Es ist übrigens auch nicht deine Aufgabe, Autorinnen zu sagen, wie sie ihre Bücher schreiben sollen. Dafür gibt es Profis in Verlagen.

 

  • Finde ermutigende Worte, in die du deine Kritik einpackst. Stell dir vor, was du an Stelle des Autors/der Autorin hören möchtest.

 

Konstruktive Kritik in Buchrezensionen

 

Wenn du konstruktive Kritik in deiner Buchrezension ausdrücken möchtest, ist es wichtig, deinen Eindruck zum Buch auf eine Weise zu äußern, die für alle, die es lesen, hilfreich ist, ohne beleidigend und persönlich wertend zu sein. Ich-Botschaften sind das Mittel der Wahl.

 

Hier sind einige Beispiele für konstruktive Formulierungen:

 

Kritik am Schreibstil:

– Anstelle von: „Der Schreibstil ist schrecklich.“

– Schreibe: „Der Schreibstil hat mich beim Lesen herausgefordert, da er sehr einzigartig ist.“

 

Charakterentwicklung:

– Anstelle von: „Die Charaktere sind langweilig und nicht gut ausgearbeitet.“

– Schreibe: „Mehr Tiefe und Entwicklung der Charaktere hätten mir geholfen, eine stärkere Verbindung zu ihnen herzustellen.“

 

Handlung:

– Anstelle von: „Die Handlung ist langweilig und vorhersehbar.“

– Schreibe: „Die Handlung ist durchdacht, doch an einigen Stellen auch vorhersehbar. Wer es spannend mag, kommt hier nicht unbedingt auf seine Kosten.“

 

Originalität:

– Anstelle von: „Das Buch ist nur eine Kopie anderer Romane.“

– Schreibe: „Das Buch enthält Elemente, die an andere Romane erinnern. Wer viel liest, vermisst hier eventuell etwas Originalität.“

 

Inhalt:

– Anstelle von „Der Inhalt ist völlig an der Realität vorbei.“

– Schreibe: „Ich habe andere Erfahrungen gemacht und kann die erwähnten Beispiele nicht immer nachvollziehen.“

 

Aufbau und Stil:

– Anstelle von „Es ist völlig unpassend, wie die Autorin ihr Buch strukturiert hat und angegangen ist.“

– Schreibe: „Der Ansatz ist für mich ungewöhnlich. Ich habe bisher noch nichts Ähnliches gelesen. Ich finde es mutig, ein Buch aus dieser Perspektive zu schreiben.“

 

Allgemeine Bewertung:

– Anstelle von: „Das Buch ist schlecht und nicht lesenswert.“

– Schreibe: „Obwohl das Buch nicht meinen Erwartungen entsprach, bin ich sicher, dass es Leserinnen und Leser gibt, die sich mit den Inhalten identifizieren können. Vor allem Menschen, die (hier ein passendes Beispiel einfügen) werden an dem Buch ihre Freude haben.“

 

Buchrezension - mehr als eine Bewertung: 3 Smilies: lachend, neutral, negativ mit 3 Kästchen. Das negative Kästchen ist angekreuzt.

 

Noch ein paar Vorschläge, um deine Buchrezension wertvoll zu machen

 

Verbesserungsvorschläge nützen nicht sehr viel, denn das Buch ist ja schon geschrieben.

 

Wünsche äußern ist hingegen durchaus erlaubt.

 

Du könntest also schreiben, welche Themen dich persönlich interessieren und was ein Buch für dich lesenswert macht. Zum Beispiel: „Mich interessiert das Thema des Buches sehr. Um es zu vertiefen, würden mir konkretere Beispiele und Übungen helfen, die ich in meinen Alltag integrieren kann.“

 

Mit so einer Aussage können Schreiberlinge etwas anfangen und können zum Beispiel entsprechendes Zusatzmaterial online veröffentlichen.

 

Zum Schluss: Einige Worte zu Rezensionen aus Autorinnensicht

 

Online etwas zu veröffentlichen, ist heutzutage eine Sache von Minuten. Besonders, wenn das anonym geht, schlagen manche dabei im Eifer des Gefechts über die Stränge. So entstehen im Extremfall Shitstorms, die nichts als Häme und Schaden hinterlassen. Nützen tut so etwas hauptsächlich denen, die Online-Plattformen betreiben.

 

Ein Buch zu schreiben und zu produzieren dauert hingegen viele Monate, oft auch Jahre. Viele Menschen sind daran beteiligt, aus einem Manuskript ein attraktives Buch zu gestalten und der Welt zu präsentieren.

 

Schreiben ist oft ein einsamer Prozess, der viel Durchhaltevermögen, Kreativität und Flexibilität braucht. Das Buch, das schlussendlich im Handel erhältlich ist, hat meist nicht mehr viel mit dem ersten Manuskript zu tun. Denn dazwischen liegen viele Überarbeitungen. Vieles wurde gestrichen, anderes ergänzt.

 

Wer ein Buch schreibt, vergießt im Laufe des Prozesses oft Tränen, Schweiß und ja: auch Blut und zeigt sich dabei sehr verletzlich. Selbstzweifel gehören ebenfalls zu diesem intensiven Prozess.

 

Du kannst also davon ausgehen, dass jeder Autor und jede Autorin mit dem eigenen Buch durch zahlreiche Feedbackschleifen gegangen ist und das Buch immer wieder umgeschrieben hat.

 

Auch wenn Rezensionen für Bücher wichtig sind, weil sie ihnen Sichtbarkeit und Bekanntheit verschaffen, macht es nicht immer Spaß, Rezensionen zu lesen. Besonders, wenn sie wertend und verletzend formuliert sind, können sie Abwehr hervorrufen.

 

Unqualifizierte Rezensionen, die außer einer persönlichen Meinung und einer gnadenlosen Abwertung, keinen Mehrwert liefern, führen auf Dauer dazu, dass Autorinnen und Autoren keine Rezensionen mehr lesen – auch nicht die guten.

 

Und das wäre schade, findest du nicht?

 

Deshalb meine Bitte, mit der ich sicherlich für viele Autorinnen und Autoren spreche:

 

Nimm dir Zeit, wenn du eine Buchrezension schreibst und nimm dir vor, damit Mehrwert zu schaffen. Mit den Tipps in diesem Artikel gelingt dir das hoffentlich.

 

Vielen Dank und viele Grüße

 

Deine Gabriele

 

PS: Schau doch mal, wie die Rezensionen für mein Buch „Schmetterlinge fallen nicht vom Himmel“ formuliert sind. Möchtest du eine Rezension hinzufügen? Ich freue mich darauf.

 

 

Gabriele Feile lehnt an einer Hausmauer und lächelt in die Kamera.

Gabriele Feile fliegt und nimmt von dort oben große Zusammenhänge intensiv wahr. Ihre Vision ist eine Welt in Balance. Ihr liebster Aufenthaltsort ist die Schmetterlingsfrequenz. In ihrem Buch Schmetterlinge fallen nicht vom Himmel erzählt sie sehr persönlich, wie sie diese Frequenz erreicht hat. Und baut Brücken für alle, die auch dorthin gelangen möchten.

Mehr über Gabriele Feile

 

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