Botschaft: Generationen – was verbindet sie?

April 2022 – Planet Erde

Ergänzende Links:

Generationeneinteilung Deutschland (Statista)

OK, Boomer! Hintergrund (Wikipedia)

OK, Boomer und Chlöe Swarbrick (Wikipedia)

Generationenkonflikt – Debatte (ZDF heute auf YouTube)

Passende Bücher: 

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„OK, Boomer!“ Hat das schon einmal jemand zu dir gesagt? Oder ist das ein Spruch, den du hin und wieder raushaust – laut oder in Gedanken? Je nachdem gehörst du zu den „Jungen“ oder zu den „Alten“.

Mit Boomer sind Menschen gemeint, die zur Generation Babyboomer gehören. Und von denen gibt es viele, denn sie kamen zuhauf zur Welt in den Jahren 1956 – 1965. Viele von ihnen sind aktuell in wichtigen Positionen in Wirtschaft, Politik, Presse usw. Ihnen gegenüber stehen die jüngeren Menschen, teilweise könnten es schon ihre Kinder sein, die ihnen zahlenmäßig unterlegen sind. Und die sich nicht gehört fühlen. Weil die „Alten“ die Debatten bestimmen.

Die Jungen, die sich als sehr „woke“ empfinden, nerven die Aussagen der Boomer, und mit „OK, Boomer!“ meinen sie: Ist gut! Jetzt rede ich!

In dieser Botschaft geht es um den traditionellen Konflikt zwischen den Generationen. Es geht um Boomer und Millennials. Um die Generationen X, Y, Z und um die Alphas. Und es geht nicht nur darum, was sie unterscheidet, sondern was sie gemeinsam haben. Und wir wir alle gemeinsam das nutzen können. Für unsere Zukunft und die unserer Nachkommen.

Die Essenz, also den Kern der Botschaft, gibt es als kurzen Film inklusive einer musikalischen Einleitung auf meinem YouTube-Kanal.

 

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Schau die Essenz dieser Botschaft (Dauer: 9:26 Min.) „Generationenkonflikt?“ auf YouTube an:

 

 

Reden wir über: Generationen

 

Besondere Bekanntheit bekam der Ausspruch OK, Boomer 2019 durch die neuseeländische Parlamentsabgeordnete, Chlöe Swarbrick, die mit diesem Ausdruck während einer Rede im Parlament auf den Einwurf eines älteren Abgeordneten antwortete. Sie beschrieb den Spruch später mit „kollektiver Frustration“.

 

Schaut man sich um im Internet, scheinen junge Menschen den Begriff Boomer grundsätzlich für all diejenigen zu nutzen, die mindestens eine Generation älter sind als sie selbst. Dabei sind die Boomer, also die Babyboomer, nur ein Teil der aktuell handelnden Generationen, wenn auch ein sehr großer.

 

Welcher Generation gehörst du an?

 

Diese Frage hat vor 100 Jahren so gut wie niemand gestellt. Es war einfach klar: Die Generation vor dir sind deine Eltern, die nach dir deine Kinder.

 

Seit einigen Jahrzehnten ist das anders. Die Generationen sind anscheinend kleiner geworden, die Abgrenzung erfolgt schon nach rund15 Jahren. Ein Grund dafür ist, dass eine Generation nicht mehr ausschließlich nach Alter und Rolle in der Ahnenreihe definiert wird, sondern nach gemeinschaftlichen Erlebnisse wie zum Beispiel die Mondlandung oder die Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten. Aber auch nach weniger schönen Erlebnissen wie Krisen, Katastrophen und Kriege.

 

Wie sagte meine frühere Kommplizin Tam (Gen Y) einmal sinngemäß zu mir: Ist es nicht viel ausschlaggebender, in welchem Zeitgeist man zur Welt kommt und lebt, als welcher Jahrgang man ist? Ich konnte ihr von Herzen zustimmen, auch wenn ich nicht ihrer Generation angehöre.

 

Denn der jeweilige Zeitgeist bestimmt die Zugehörigkeit zu einer Generation mit. Er hat großen Einfluss auf die Haltung der Menschen einer Generation.

 

In unterschiedlichen Ländern oder Kontinenten mögen sich die Generationen unterscheiden, wie auch der Zeitgeist, den sie erleben. Die Gen Y, die in Afghanistan lebt, hat sicherlich eine andere Haltung als diejenige in den USA. Dasselbe gilt für all die Kinder, die mit ihren Familien ihre Heimat verlassen wegen Krieg oder Armut. Globale Erlebnisse haben also auf Menschen unterschiedliche Auswirkungen, je nachdem wo sie leben.

 

Die Unterschiede der Generationen

 

Heutzutage scheinen die Unterschiede gewollt größer zu sein, das Abgrenzen voneinander ist vielen sehr wichtig. Das kann mit dem gestiegenen Bedürfnis nach Individualität zu tun zu haben. Es sicher auch mit der komplexen Welt zu tun, in der wir leben. Mit eindeutigen „Schubladen“, in die wir Menschen einordnen, wollen wir dieser Komplexität begegnen.

 

Dieser Überblick zeigt die Generationen, die aktuell auf dem Planeten Erde leben und sich somit überall finden: in Familien, Unternehmen, Vereinen, Schulen, Parteien, Parlamenten, Gemeinden, Nachbarschaften, Hausgemeinschaften, Glaubensgemeinschaften usw.

 

Überblick über die aktuell auf der Erde lebenden Generationen

 

  Geburts-jahrgänge Auch bekannt als Zeitgeist Bekannte Zeitgenoss:innen
Vor 1945 Geborene Bis 1945 Kriegsgeneration Krieg, Inflation Joe Biden, Senta Berger
Nachkriegs-generation 1946-1955 68er (manche), Hippies (manche) Aufbau eines zerstörten Landes, Start des Kalten Krieges Angela Merkel, Wladimir Putin, Thomas Gottschalk
Babyboomer 1956-1965 Boomer Kalter Krieg, Bau und Fall der Mauer Michelle Obama, Olaf Scholz, Jürgen Klinsmann, Hape Kerkeling
Generation X 1966-1980 Gen X, Generation Golf (in Deutschland) Konsum, Wiedervereinigung Annalena Baerbock, Wolodymyr Selenskyj,  Steffi Graf, Barbara Schöneberger, Alexander Gerst
Generation Y 1981-1995 Gen Y, Millenials Internet, 11. September, Terror Helene Fischer, Bastian Schweinsteiger, Kevin Kühnert, Lena Meyer-Landrut
Generation Z 1996-2009 Zoomer, Generation YouTube Soziale Medien, Finanzkrise, Klimawandel Greta Thunberg, Timo Werner, Emilia Fester
Generation Alpha 2010-2025   Corona-Krise, Klimawandel, Krieg  

 

Hinweise: Diese Übersicht passt gut auf Deutschland/Mitteleuropa. Es gibt andere Einteilungen und Bezeichnungen, je nachdem, welche Quelle man nutzt.

 

 

Wer hat Schuld an dem ganzen Schlamassel

 

Was wirklich sehr deutlich wird, zum Beispiel in diesem Format vom ZDF zum Thema „Generationenkonflikt“: Die gegenseitigen Schuldzuweisungen sind stark ausgeprägt, zumindest in Richtung der Älteren. Diese wiederum werfen den Jungen Verantwortungslosigkeit vor. Das war wohl schon immer so, denn: Schuld kann man im Nachhinein „beweisen“, zumindest meistens. Verantwortung hingegen übernimmt man in der Regel im Voraus, ohne zu wissen, wofür genau. Und das macht Angst, übrigens allen Menschen, egal, wie alt sie sind.

 

Den heute jungen Menschen wird es in Zukunft einmal so gehen, wie denjenigen, die sie kritisieren. Denn sie werden älter, treffen Entscheidungen, gründen Familien, bauen Wohlstand auf, erleben Hochs und Tiefs und versuchen dabei irgendwie, ein Leben zu führen, das sie für gut und sinnvoll halten.

 

Und dabei werden sie Fehler machen. Ganz bestimmt.

 

Und diese Fehler werden ihnen die nachfolgenden Generationen vorhalten. Ganz bestimmt.

 

Die Fehler werden andere sein, als die ihrer Eltern und Großeltern. Doch weil Fehler dazu da sind, zu lernen, werden sie ihren Sinn haben.

 

Die jungen Generationen heutzutage haben einen Vorteil, der sich eventuell auch als Nachteil definieren lässt: Sie wissen mehr! Nicht nur, dass sie durchschnittlich besser und länger ausgebildet sind. Auch, dass sie auf sehr viele Informationen zugreifen können, meist online und sofort verfügbar. Sie können darauf zurückgreifen, was die Generationen vor ihnen mühsam erforschen, herausfinden und festhalten mussten. Die Alten haben das Internet erfunden, in welchem die Jungen heute ihre Informationen finden und teilen.

 

Abhängigkeiten

 

Das ist nur ein Beispiel, das aufzeigt, wie sehr die Generationen voneinander abhängen und miteinander verknüpft sind. Ein weiteres ist der Wohlstand.

 

Der Wohlstand einer jeden Generation wurde in der Regel von der Elterngeneration oder der Generation vorher erwirtschaftet bzw. weiter verwaltet und erhalten.

 

Früher gab es einen Generationenvertrag: Die Jungen sorgten für die Alten, wenn diese nicht mehr arbeiten konnten oder krank und schwach waren. Dafür übergaben die Eltern Haus, Hof und Eigentum und halfen bei der Kindererziehung. Das funktionierte so gut, dass das deutsche Rentensystem auf diesem Vertrag basiert. Die Folgen kennen wir alle.

 

Es sind also nicht nur Bürden und Lasten, die die Jungen von den Alten übernehmen, es sind auch erreichte Erfolge.

 

Das Erbe

 

Der Zeitgeist einerseits ist ausschlaggebend für die Entwicklung einer Generation. Doch andererseits ist das, was wir alle von unseren Eltern und anderen Erziehenden mitbekommen, extrem relevant für unsere persönliche Haltung. Es beginnt damit, wie und wo wir aufwachsen.

 

Die berühmte 68er-Generation waren die Söhne und Töchter der Kriegsgeneration. Viele hatten Nazis als Eltern und die Revolte, die ihren Höhepunkt in den 1960er Jahren erreichte, ging darauf zurück. Andere waren Hippies, die besonders in den 1970ern der bürgerlichen Wohlstandsgesellschaft den Spiegel vorhielten und für Frieden, freie Liebe und Drogenkonsum standen. Und es gab auch damals Menschen, die weder rebellierten, noch herumgammelten.

 

Kurzum: Es gibt zu allen Zeiten und in allen Generationen Menschen, die sich wohlfühlen in der Spur, die ihre Vorfahren für sie bereits bereitet haben. Und es gibt Menschen, die ausgetretene Pfade verlassen wollen und neue Spuren hinterlassen wollen.

 

Was wir von unseren Eltern mitbekommen

 

Die heutige Gen Z sind zu einem Großteil die Kinder der Babyboomer. Das heißt, dass diese jungen Menschen so sind, wie sie sind, haben sie ihren Eltern zu verdanken, bewusst oder unbewusst. All die Diskussionen, die in der Öffentlichkeit stattfinden, finden womöglich stellvertretend für die Familien statt.

 

Denn mit ihren Eltern haben die meisten ein gutes Verhältnis, ziemlich auf Augenhöhe. Sie wurden gefragt, was sie essen wollten oder wo der nächste Urlaub hingehen soll. Ihnen wurde Sicherheit geboten in einer immer unsicherer werdenden Welt.

 

Zusätzlich haben viele (natürlich nicht alle) dieser jungen Menschen davon profitiert, dass ihre Eltern ihnen ein relativ privilegiertes Leben ermöglichen konnten, mit vielen Reisen schon in der Kindheit, Häusern mit Garten, Autos als Familientaxi und oft einer Top-Ausbildung. Das ist viel mehr, als die meisten der vorangegangenen Generationen hatten.

 

Und dennoch rebellieren viele von ihnen. Manche auf der Straße, andere im Internet und wieder andere innerlich.

 

Hinzu kommt, und das geht jetzt tiefer, dass die Nachkommen von ihren Vorfahren genetisch viel übernehmen. Und auch seelisch wird vieles von Generation zu Generation weitergegeben. Das ist der Grund, warum viele von uns mit Ängsten zu tun haben, die total irrational sind: Wir haben sie geerbt.

 

In meinem Buch gehe ich an mehreren Stellen darauf ein, wie stark sich das Erbe von unseren Ahnen und Ahninnen auf unser Leben auswirken kann. Ich stelle fest, dass es häufig eine Person in der Ahnenreihe braucht, die eine „Kette“ durchbricht, die sich über mehrere Generationen behauptet hat. Rebellieren ist hier allerdings nicht immer zielführend – viel zu anstrengend. Und außerdem wird dadurch innerlich nur wenig gelöst. Außer vielleicht angestaute Wut.

 

Es zeigt sich: Intensive Selbstreflexion mit dem Ziel der Selbsterkenntnis ist das, was wirklich zu einem „Bruch“ des Bannes führt.

 

Wer übernimmt denn nun die Verantwortung für unser aller Zukunft?

 

Wir wünschen uns irgendwie alle, dass es Menschen gibt, die anpacken. Es selbst zu tun, kommt nur wenigen in den Sinn. Lieber sollen es andere richten, zum Beispiel eine andere Generation. „Dafür bin ich zu alt“, sagen die Boomer. Oder: „Ich will, dass ihr in Panik geratet“, sagen die Zoomer.

 

Worin sich alle Generationen gleichen: Eltern wollen stets das Beste für ihre Kinder

 

Sobald sie Kinder bekommen, fokussieren sich viele Eltern auf diese, später auch auf die Enkel. Sie sollen es einmal besser haben als sie selbst. Das ist ein löbliches Ziel, für das auch heute noch viele Eltern auf sehr vieles verzichten, um dem Nachwuchs, vor allem finanziell, ein gutes Leben zu ermöglichen.

 

Leider ist es oft auch so, dass Kinder das Leben leben sollen, das den Eltern verwehrt geblieben ist, etwa weil sie nicht die Voraussetzungen hatten, weil sie es (ein Paradox: wegen der Kinder) nicht durchziehen konnten oder weil sie Angst davor hatten. Nicht nur bei den sogenannten Eiskunstlauf-Mamas oder Fußball-Vätern zeigt sich das.

 

Fakt ist: Wenn jede Generation sich heraushält und es den Nachkommen überlässt, etwas zu bewegen und ein gutes Leben zu leben, wird das nichts mit einer guten Zukunft für uns ALLE.

 

Die heutigen Jungen brauchen einen Planeten, auf dem sie noch lange Zeit atmen, essen und sich fortpflanzen können. Die heutigen Alten brauchen einen Planeten, auf dem sie ihre meist langen Lebensjahre auf lebenswerte Art und Weise verbringen können, inklusive Zuwendung und Pflege.

 

Alle brauchen, das setzt unser aktuelles Wirtschaftssystem voraus, eine gewisse Sicherheit an Einkommen, denn alles kostet Geld und muss bezahlt werden. Und damit Geld „entsteht“, müssen viele Menschen arbeiten, und zwar richtig. So lautet zumindest die Erzählung.

 

Und hier sind 3 Fragen dazu an dich:

 

  • Ist das Festhalten an diesem System sinnvoll?
  • Habe unsere Nachkommen es damit wirklich besser als wir?
  • Oder hinterlassen wir ihnen buchstäblich eine verbrannte Erde?

 

Generationen und ihre Aufgaben Zitat von Adam Grant

 

Krisen, Katastrophen und Kriege – all das gab es schon sehr oft

 

Nie, so sieht es allerdings aktuell aus, waren die Herausforderungen für die Menschheit so immens wie heute.

 

Gleichzeitig haben wir die Mittel und das Wissen (wenn auch nicht unbedingt immer den Willen), die Herausforderungen zu lösen. Was wir dafür brauchen, ist: ein gemeinsames Verständnis, Teamgeist, eine sinnvolle Aufteilung der Aufgaben, gute Führung, mehr Menschlichkeit, mehr Toleranz fürs Anderssein und mehr Miteinander.

 

Will heißen: Es ist egal, welcher Generation du angehörst, solange du das beiträgst, was du beitragen kannst, ist alles stimmig und in Balance. Aus der Summe vieler Teile wird ein stabiles Ganzes.

 

Erfahrung + Jugend = gute Zukunft

 

Mit diesem Ansatz kann ein ganz neuer, noch nie dagewesener, aber funktionierender und wirksamer Generationenvertrag entstehen. Alle für ALLE!

 

Was hältst du davon?

 

Schreib es gerne in die Kommentare.

 

Deine Gabriele

Gabriele Feile lehnt an einer Hausmauer und lächelt in die Kamera.

Gabriele Feile fliegt und nimmt von dort oben große Zusammenhänge intensiv wahr. Ihre Vision ist eine Welt in Balance. Ihr liebster Aufenthaltsort ist die Schmetterlingsfrequenz. In ihrem Buch Schmetterlinge fallen nicht vom Himmel erzählt sie sehr persönlich, wie sie diese Frequenz erreicht hat. Und baut Brücken für alle, die auch dorthin gelangen möchten.

Mehr über Gabriele Feile

 

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